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Eine Herausforderung vieler Krankenhäuser heute ist: Die Qualität der Diagnostik am Krankenhaus zu halten bei schon jetzt dünner Personaldecke. In vielen Laboren gilt: der Dienstplan diktiert den Stellenplan – auch in der Diagnostik fordern Tarifschere und Investitionslöcher längst ihren Tribut. Müssen Kliniken ihre Labordiagnostik deshalb fremd vergeben? Nein, sagen Margit Schemann und Roland Trefftz von Klinikon. Um das drohende Szenario „Outsourcing“ zu vermeiden, zeigen die zwei Experten, wie Sachkosten bei gleichbleibender Leistung & Qualität signifikant zu senken sind. Einsparungen von bis zu 20 Prozent sind in den Labor-Sachkosten möglich.  Ausgangspunkt ist die Struktur- und Wirtschaftlichkeitsanalyse der derzeitigen Labordiagnostik. Nimmt man die Leistungsanforderungen der Fachabteilungen und die detaillierte Ermittlung der Selbstkosten jedes Parameters unter die Lupe, zeigt sich ein hoher Sachkosten-Anteil. Laut Klinikon-Berechnungen können bei rd. 14.000 stationären Fällen allein hier jährlich rd. 140.000 € eingespart werden. Folgende vier Module zeigen enorme Hebel:

1.    Reagenzien-Management der Inhouse-Leistungen
2.    Fremdanalytik-Kosten

3.    „Rightsourcing“
4.    Leistungsdichte-Steuerung/Anforderungsverhalten
Reagenzien-Management
Für die Inhouse-Laborparameter werden die Sachkosten (Reagenzien, Geräte, Wartung und Gemeinkosten) je befundeten Parameter erhoben. Benchmarks mit Krankenhaus-Laboren vergleichbarer Struktur  zeigen unmittelbare Einsparpotenziale auf und  können mit Hilfe langjähriger Markterfahrung  gemeinsam umgesetzt werden.

Fremdanalytik
Zu bewerten sind die Ist-Kosten der Fremdanalytik (Honorargestaltung) als auch die „Abrechnungsusancen“ bei Folgeleistungen / Untersuchungskaskaden. Ein Vergleich mit aktuellen Marktpreisen zeigt die Potenziale auf, die in Verhandlungen / Ausschreibungen mit externen Laboranbietern realisiert werden. Einbezogen werden auch Service- und Qualitätsaspekte, die regelhaft zu einer verbesserten Dienstleistungsqualität führen.

„Rightsourcing“
Gemeint ist die Neujustierung bzw. richtige Balance des Parameter-Spektrums zwischen Inhouse-Labor und Fremdlabor. Im Fokus stehen sog. „kurz-serielle“ Parameter, deren Jahresanforderungen unter den jeweiligen Wirtschaftlichkeitsgrenzen (z.B. < 250 Anforderungen) liegen. Zu prüfen ist: Liegen die Verbrauchskosten für Reagenzien, Kontrollmaterial und Kalibratoren um ein Mehrfaches über den externen Analysekosten? Falls ja, empfiehlt sich bei nicht-vitalen Parametern eine Verlagerung zur Fremdanalytik.

Leistungsdichte-Steuerung
Hier löst die Anforderung der Fachabteilung den Verbrauch aus. Zu bewerten sind also die Laboranforderungen je Fachabteilung – mittels Benchmarks zu Fachabteilungen vergleichbarer  Struktur. Auffällig hohe Anforderungen werden gemeinsam mit den Fachabteilungen über mehrere Quartale nachgehalten.

Jedes dieser Module steht in der Regel für eine 5stellige jährliche Einsparung. Insgesamt können so bis zu 20 Prozent der Sachkosten in der Labordiagnostik eingespart werden und helfen, das Inhouse-Labor in seiner Wirtschaftlichkeit soweit zu stabilisieren, dass es dem Kostenvergleich zu einem outgesourcten Labor Stand hält.

Margit Schemann, Roland Trefftz
www.1k-diekrankenhausberater.de